Dies ist der dritte Band einer Trilogie, welcher am 27.09.2018 beim Dark
Diamonds Verlag erschienen ist und von der Autorin Amy Erin Thyndal
geschrieben wurde. Das Buch ist bislang nur als E-Book erschienen und
umfasst 403 Seiten bei einem Preis von 3,99€. Inzwischen ist ein
E-Book-Bundle aller drei Bände zum Preis von 9,99€ erschienen.
**Wie Flammen und Wellen**
Als einzige Fee in der Elfenwelt fühlt
sich Luna stets wie eine Außenseiterin, denn als Kind der Menschenwelt
hat sie keine Kontrolle über ihre Magie. Mithilfe des charmanten
Sommerkönigs Soleil versucht sie ihre einzigartigen Fähigkeiten zu
beherrschen. Obwohl Luna sich insgeheim zu ihm hingezogen fühlt, weist
sie Soleils Eroberungsversuche hartnäckig zurück. Doch nur gemeinsam
sind sie imstande die Erfüllung einer alten Prophezeiung aufzuhalten,
die den Untergang der Elfen bedeuten könnte. Bei der Rettung des Reiches
lernt sie den Sommerkönig nicht nur von einer anderen Seite kennen,
sondern erfährt auch mehr über ihr eigenes Schicksal…
„Feenmagie zu kontrollieren, ist gar nicht mal so einfach.“ (Position 37)
Nach einem guten Auftakt und einer absolut gelungenen Fortsetzung, die
viele Informationen gegeben hat, kommt nun endlich, im dritten und
letzten Band, mein Lieblingscharakter Luna als Protagonistin zu Wort!
Das habe ich mir ja bereits seit dem ersten Band gewünscht. Demnach sind
meine Erwartungen an den Abschlussband sehr hoch. Auch sie soll ein
zufriedenstellendes Ende bekommen. Aber nicht nur sie, auch Sky und noch
so manch anderer. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen in welche
Richtungen mein Gehirn die Geschichte schon fröhlich weitergesponnen
hat. Ich bin sehr gespannt, wie es nun endet. An den Abschlussband hat
man ja nochmal ganz andere Erwartungen.
Im Fokus des Covers steht eine junge Frau mit blasser Haut, roten Lippen
und rotem Haar, welches ihr in leichten Locken offen über die Schultern
fallen. Sie schaut den Leser direkt an, mit gerecktem Kinn und offenem
Blick. Ihre Körperhaltung ist sehr offen, was man an den seitlich
herabhängenden Armen sieht und auch insgesamt wirkt sie sehr
selbstbewusst. Sie trägt ein schlichtes, enganliegendes, besticktes,
weißes Kleid mit tiefem Ausschnitt. In der unteren Coverhälfte ist halb
durchsichtig eine große, rote Rosenblüte abgebildet, welche auch eine
Bedeutung für die Geschichte hat. Links und rechts am Cover ranken sich
rote Rosenranken mit Blüten und Dornen entlang. Im Hintergrund regnet
es, was neu ist, denn bisher schneite es im Hintergrund immer
Schneeflocken. Das Cover des dritten Bandes passt optisch perfekt zu den
anderen Covern der Reihe. Man sieht gleich, dass es sich um eine
zusammenhängende Reihe handelt und ist doch individuell genug gestaltet.
Ich war sehr gespannt, was sich die Coverdesigner einfallen lassen und
bin nach den „Kontrastcovern“ der ersten beiden Bände von der starken
Farbe Rot positiv überrascht.
Es hat etwas gedauert, bis der dritte Band erschienen ist, doch das
Warten hat sich gelohnt. Der dritte Band hat einen genauso wundervollen
Schreibstil wie die ersten Bände, wenn nicht sogar noch einen Hauch
besser. Es war wie nach Hause kommen. Von der ersten Seite an wurde ich
wieder in diese wundervolle Welt entführt und da macht der Schreibstil
so einiges aus, damit ein hineingleiten in die Geschichte erleichtert
wird. Wir gleiten demnach sofort zurück in die Elfenwelt, an den Hof des
Sommers, wo der Sommerkönig Luna versucht ihr Magie zu lehren. Bereits
in den ersten Szenen sprühte es nur wieder so vor
Witz und Humor und ich
musste durchgängig lächeln.
Erzählt wird aus der Sicht
von
drei verschiedenen Erzählern, darunter vor allem aus der Sicht der
Protagonisten Luna und Soleil, aber auch die ‚Katze‘ Skye erzählt wieder
ein paar Kapitel aus ihrer Sicht. Diese sind wirklich absolut köstlich!
Mit dem trockenen Humor einer Katze lockert sie die Stimmung immer
wieder auf, kann jedoch auch ernste Töne anschlagen. Auch diesem Band
haben die drei Erzählerstimmen einen umfassenden Einblick in die
Geschehnisse gegeben. Zu Anfang dachte ich noch mir würden die anderen
Erzählerstimmen bestimmt fehlen, jedoch war dies gar nicht der Fall, da
ich auch über diese drei sehr viele Infos zu den anderen Charakteren und
deren Leben bekommen habe.
Wir befinden uns wieder in
der
Elfenwelt mit den zwei herrschenden Höfen von Sommer und Winter. Der
Sommerkönig Soleil herrscht am Sommerhof und die Winterkönigin Crystal
herrscht am Winterhof. Ciel (Sommer), Fyre (Winter) und Crystal durften
wir ja bereits in den ersten beiden Bänden begleiten. In diesem Band
geht es hauptsächlich um die Fee Luna, die in einer Welt voller Elfen
eine Kuriosität darstellt. Außerdem muss sie sich mit ihrer Magie sowie
den Avancen des Sommerkönigs herumschlagen. Kaum zu entscheiden, was
davon schwieriger auszuhalten ist. Doch von Soleil lässt sie sich nicht
um den kleinen Finger wickeln, da kann er noch so viel Süßholz raspeln
oder merkwürdige Behauptungen aufstellen – oder?
Da Luna
am Sommerhof des Elfenreiches unterrichtet wird erhalten wir nun auch
einmal mehrere
Einblicke ins Sommerreich. Da die ersten beiden Bände
überwiegend im Winterreich spielten, haben wir bisher sehr wenig vom
Sommerreich gelesen. Ich finde es daher erfrischend auch von dieser
Seite des Reiches mehr zu erfahren. Die Autorin schafft es inzwischen
spielend leicht ihre Welt immer weiter auszubauen und Schauplätze
einzufügen, als würden sie schon immer dazu gehören. Besonders gut haben
mir die märchenhaften Beschreibungen vom Palast gefallen, doch auch
andere Orte wie z.B. die Delphinlagune, welche nicht nur mich, sondern
auch Luna, in ihren Bann gezogen haben.
Luna war mir
bereits vom ersten Auftreten im ersten Band an sympathisch. Nun ist sie
unsere Protagonistin, die einzige noch lebende Fee der Elfenwelt – so
heißt es. Beim Erlernen ihrer magischen Fähigkeiten kann ihr somit
niemand helfen, der ihre Kräfte als Fee genauso verstehen kann. Ihr
bleibt nur Soleil als Lehrer und der bringt ihr nicht nur so einiges
bei, sondern bringt sie auch manchmal fast um den Verstand. Sie hat
jedoch keine andere Wahl als ihre Magie beherrschen zu lernen, denn nur
sie kann die Versteinerungen lösen. Damit lastet eine enorm schwere
Verantwortung auf ihren Schultern und das setzt sie natürlich auch unter
Druck. Da Luna in der Menschenwelt aufgewachsen ist spielen auch wieder
einige Szenen in dieser, was mir gut gefallen hat, da die Autorin nicht
ihre Freunde und das Studium über all den magischen Dingen vergisst.
Luna muss in diesem Band so einiges wegstecken. Dafür wird ihr auch ein
großes Geschenk gemacht – oder zwei, je nachdem. Dafür muss sie jedoch
mit ihrer Vergangenheit abschließen, ihre Kräfte bändigen, eine
Prophezeiung, den Sommerkönig und ein oder zwei mächtige Feinde
überleben und nebenbei Skye immer mit ausreichend Thunfisch versorgen.
Puh, ganz schön anstrengend.
Im krassen Gegensatz zu
Luna steht der
Sommerkönig Soleil, welcher mir anfangs zwar nicht
komplett unsympathisch war, aber eben auch nicht sehr sympathisch. Der
immer glückliche, immer lockere, immer flirtende und charmante
Sommerkönig, welchen nichts und niemand aus der Fassung bringen kann.
Solche Charaktere sind mir einfach unsympathisch. Anfangs war ich
zutiefst überzeugt, dass er in Luna nur einen Flirt, eine Eroberung,
sieht und sie anschließend wieder fallen lassen würde. In diesem Band
lernen wir ihn jedoch von einer anderen Seite kennen und die gefiel mir
deutlich besser als alle zusammen, was wir bisher über ihn erfahren
haben. Das dauert zwar ein wenig, doch es lohnt sich. Zum Beispiel
spielt er Musik von Coldplay, genauer Viva la Vida, eines meiner
absoluten Lieblingslieder, da ein Elf in der Band ist und das macht ihn
einfach unglaublich sympathisch. Sobald sein wahres Wesen zum Vorschein
kommt, schließt man ihn sofort ins Herz. Doch er hat es nicht einfach
bei Luna und muss ihr beweisen, dass er es ernst meint. Luna jedoch
weist jeden kleinsten Versuch hartnäckig zurück.
Zu
allem Übel kommt auch noch eine
Prophezeiung daher, die schlussendlich
die Auslöschung aller Elfen zur Folge hat. Fieberhaft arbeiten Soleil
und Luna an einer Lösung und kommen sich dabei immer näher, während das
Schicksal seinen Lauf nimmt und durch Luna unabsichtliches Zutun eine
Verkettung unglücklicher Umstände ausgelöst wird, die ihrer aller Ende
bedeuten könnten. Ich will nicht zu viel verraten, deswegen werfe ich
hier einfach nur ein Stichwort in die Runde und ihr könnt euch dann
euren Teil denken: Drachen! Insgesamt ist das Buch eine
Achterbahnfahrt
der Gefühle, welche sich am Anfang langsam in Bewegung setzt, in der
Mitte rasant an Fahrt aufnimmt und gegen Ende nochmal so ziemlich jeden
Looping mitnimmt, der geht. Und dann ist es schon da: Das Ende. Es kam
etwas schneller als erwartet. Du steigst aus, die Beine noch wackelig
und bist erstmal erleichtert. Bis du bemerkst, dass du während der Fahrt
etwas Wichtiges verloren hast. Du bist zwar glücklich, dass du lebst,
doch die Fahrt hinterlässt ein Gefühl von was-wäre-wenn.
Das
Ende ist in sich stimmig und in gewisser Weise schon ein
unhappy happy
End, wenn es so etwas gibt. Wenn nicht: Et voila! Die Autorin hat es
erschaffen. Für manche Charaktere hätte ich mir mehr erhofft, auch wenn
alle ein schöneres Ende bekommen haben, als ich zu hoffen gewagt habe.
Das klingt irgendwie abstrus und dennoch beschreibt es das Ende doch
sehr gut. Auch wenn die Trilogie und die Haupthandlung abgeschlossen
ist, so hat sich die Autorin dennoch ein paar
Hintertürchen
offengehalten, um möglicherweise in einem Spin-Off in diese Welt
zurückkehren zu können. Ich würde mich darüber riesig freuen! Vielleicht
ja sogar mit Skye? Diese erzählt übrigens auch das letzte Kapitel aus
ihrer Sicht, womit ich gar nicht mehr gerechnet hätte. Ich hatte
eigentlich schon die Danksagung vor Augen und dann kam nochmal Skye,
worüber ich mich sehr gefreut hatte! Mir fällt es nun tatsächlich sehr
schwer Abschied von allen Charakteren zu nehmen, denn besonders Luna und
Skye sind mir ans Herz gewachsen.
Besonders gut
gefallen hat mir noch, dass nach es nach dem Beenden der Reihe so ist,
als würden sich alle Puzzleteile zu einem
großen Ganzen formen. So als
hätte die Autorin ganz genau, von Anfang an, alles genau so geplant. Der
Titel des Buches passt plötzlich auch, bei dem ich beim Lesebeginn doch
etwas verwirrt war und auch der Regen auf dem Cover ergibt Sinn. Alle
Königskinder haben ihren Deckel gefunden. Noch
offene Fragen aus dem
ersten Band werden beantwortet und es schließt sich somit ein Kreis, was
ich als für mich wichtig empfinde, damit ich eine Reihe mit wohligem
Gefühl im Bauch beenden kann. Klar, da sind noch die Hintertürchen, doch
die brennen nicht und sind von der Autorin im letzten Band bewusst
eingearbeitet worden. Ich habe einfach kein Gefühl von „Da hat die
Autorin aber aus dem ersten Band was Massives offengelassen und das
stört mich!“. Das macht für mich den Unterschied zwischen einer guten
und einer sehr guten Trilogie.
Die Autorin schließt ihre Trilogie mit einem unhappy happy End ab,
welches mich zufrieden zurücklässt, sich jedoch auch ein paar
Hintertürchen freilässt, falls es doch nochmal einen Band geben sollte –
oder ein Spin-Off. Der Schreibstil ist wie immer wunderbar, humorvoll
und anschaulich. Luna ist eine sehr sympathische Protagonistin, immer
begleitet von ihrer „Katze“ Sky, deren Geschichte ich sehr gerne
mitverfolgt habe. Doch auch die altbekannten Charaktere kommen wieder
vor und haben ihre Auftritte. Am braucht das Buch etwas bis es an Fahrt
aufnimmt, doch der Schluss überschlägt sich fast. Noch offene Fragen aus
den ersten Bänden werden vollständig geklärt und machen die Trilogie
für mich komplett rund. Somit bekommt das Buch von mir
5 Cookies! Ich
würde mich sehr freuen, wenn die Autorin irgendwann nochmal in die Welt
zurückkehren möchte. Bis dahin freue ich mich auf weiteren Lesestoff,
denn die Autorin hat mich definitiv als Leserin für sich gewonnen.
Ich möchte mich ganz herzlich bei NetGalley sowie dem Dark Diamonds Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken.