„Wanderer. Sand der Zeit“ ist der Auftakt zu einer Reihe mit 2 Bänden (Dilogie) und wurde von der Autorin Amelie Murmann geschrieben. Es ist bislang nur als E-Book
im Impress Verlag erschienen für einen Preis von 3,99€ bei einer
Seitenzahl von 368. Band 2 "Wanderer. Hüter der Zeit" erscheint bereits am 06.08.2015, ebenfalls bei Impress und für den Preis von 3,99€.
Der Lebenstraum der sechzehnjährigen Emilia lässt sich in zwei Worten
zusammenfassen: »Palaestra Viatorum« – die renommierte Internatsschule,
in der nur die Besten der Besten aufgenommen werden. Leider hapert es in
Emilias sonst perfektem Zeugnis an der Kunstnote, auf die gerade diese
Schule ganz besonderen Wert zu legen scheint. Doch dann trifft Emilia
ausgerechnet in einer Kunstgalerie auf Max, den stellvertretenden
Schulsprecher der Institution, und zwar nachdem er gerade durch ein
modernes Gemälde gesprungen ist... Emilia traut ihren Augen nicht. Als
sie dann noch Visionen ihrer eigenen Zukunft bekommt, scheint sich
plötzlich nicht nur Max, sondern auch die Palaestra für sie zu
interessieren – und lädt sie zu einer ungewöhnlichen Aufnahmeprüfung
ein.
„Alles begann mit Schwärze.“ (Position 26)
Von einem Impress Titel erwarte ich mittlerweile doch sehr viel. Gerade
wenn er so ein schönes Cover hat und mich der Klappentext schon total
überzeugen kann. Meine Erwartungen steigen dann schon ziemlich hoch und
da es sich bei der Autorin auch um eine sympathische Buchbloggerin
handelt, steigen sie bis in den Himmel.
Die Sanduhr im Hintergrund fällt natürlich sofort ins Auge. Auch das
Paar, welches Rücken an Rücken steht zieht die Aufmerksamkeit auf sich.
Da könnte man jetzt wie wild spekulieren, warum sie sich nicht
anschauen, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Alles in Allem mal
wieder sehr gelungen und ein richtiger Eyecatcher.
Dies ist die Geschichte von
Emilia Sommer, aber nicht nur von ihr.
Alles
beginnt damit, dass sie unsanft aus ihrem Traum erwacht, in dem ein
Löwe die Hauptrolle zu spielen scheint, und sich dabei wieder in der
Realität befindet. Um genau zu sein in einem Bus, welcher sie zu einer
Kunstausstellung fährt. Emilia ist nämlich eine sehr gute Schülerin, nur
in Kunst hat sie eine 3- und möchte nun ihre Note mit einem Aufsatz
aufbessern, um an der Privatschule Palaestra – Viatorum angenommen zu
werden. Emilia möchte nichts lieber als an dieser Schule angenommen zu
werden und dafür würde sie einfach alles tun. Doch der
Ausflug schlägt eine sonderbare Richtung ein, als sie endlich ein
Bild
gefunden hat das ihr zusagt. Denn plötzlich erscheinen, wie aus dem
Nichts, zwei Jungen in der Ausstellung. Die werden doch wohl nicht aus
den Bildern gestiegen sein? Als sie einen von ihnen anspricht reagiert
dieser sehr merkwürdig.
Im weiteren Verlauf der
Geschichte erfährt man dann von
Max, einer dieser Jungen die aus dem
Bild gestiegen sind. Er besucht die Schule, welche von Emilia heiß
begehrt ist und er ist ein Wanderer. Halt stopp, was ist ein Wanderer?
Wanderer sind Menschen, die durch Gemälde springen können. Diese
Fähigkeit stammt von den Göttern der alten Griechen bzw. von Kronos. Max hat eine wichtige Aufgabe, wird dann aber beauftragt Emilia zur Direktorin zu bringen. Und
wäre Max nicht da gewesen, so wäre Emilia vielleicht ertrunken, denn
als diese sich in einem Traum verliert droht sie beim Schwimmen zu
ertrinken, wird aber gerettet- von Max. Die Beiden ahnen in dem Moment
noch nicht, dass sich ihr Schicksal miteinander verwoben hat, denn beide
können sich auf den ersten Blick so gar nicht ausstehen.
Dann
ist da noch
Florian, ein Klassenkamerad von Emilia, welche auf die
Schule eingeladen wurde, welche Emilia erstmal verwehrt bleibt, denn sie
hat eine 3 in Kunst bekommen. Doch Florian scheint sich nicht mal für
die Schule zu interessieren. Wie ungerecht. Doch wie durch ein „Wunder“
wird sie eingeladen, nachdem sie beim Direktor höchstpersönlich war.
Denn Emilia entspricht voll und ganz den besonderen Anforderungen der
Schule, denn dort sind alle Wanderer, ebenso wie Emilia, obwohl sie
davon noch nichts weiß. Dort trifft sie auf
Kit und von nun an wird
nichts mehr so sein, wie es einmal war.
Spannung,
Gefahren, Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Verrat, Humor, griechische
Mythologie und ein Stundenglas spielen eine zentrale Rolle.
Zuerst
einmal möchte ich betonen, dass ich sowas wie die Wanderer noch nie
gelesen habe. Natürlich kennt man viele Elemente wie das Internat für
die Außergewöhnlichen, die Sprünge durch die Zeit etc. von anderen
Geschichten, aber in welcher springen die Menschen durch echte Kunst?
Außerdem ist die Geschichte so ganz anders. Hier kommt
kein 0815 Gefühl
auf, denn man könnte fast meinen die Autorin hätte mächtig in der
Klischeekiste gewühlt um dann jedes Klischee auf die Schippe zu nehmen.
Dazu kommt noch der
herrliche Humor von allen Figuren und diese sind ja
sowieso (fast) das Beste an der ganzen Geschichte. Der
rote Faden zieht
sich durch die ganze Geschichte und SO entsteht eine Geschichte der
Extraklasse.
Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen, sodass ich ständig mitgelitten habe.
Emilia
ist die Protagonistin und macht eine Entwicklung durch, die glaubhafter
nicht sein könnte.
(Achtung Spoiler! Zum Lesen makieren) Emilia Sommer ist eigentlich als Emilia di Fiore
geboren worden und wurde schließlich von den Sommers adoptiert. Aber
statt sich daran zu stören findet sie sich wunderbar in ihrer Familie
ein. Sie ist loyal und sagt ihre Meinung immer ganz offen. Sie weiß wer
sie ist und was sie will und das macht sie so sympathisch. Im Laufe der
Geschichte stellt sich heraus, dass sie besondere Fähigkeiten hat wie
z.B.: Visionen ihrer eigenen Zukunft, aber sie macht darum nie einen
Aufstand à la: Ich bin etwas total Besonderes, sondern bleibt sie
selbst. Auch die Liebesgeschichte zu Max wurde sehr realistisch
dargestellt.
Max ist
so ein Fall für sich. Er ist ein Wanderer wie er im Buche steht: Sehr
begabt, sehr gutaussehend, sehr eingebildet. Am Anfang gibt er sich sehr
unnahbar und dadurch kann man ihn einfach nicht einschätzen. Im Laufe
der Geschichte ändert sich das aber und je mehr man über ihn erfährt,
desto besser versteht man.
Neben
den Hauptpersonen waren auch die
Nebenfiguren bestens ausgearbeitet. Um
ein paar Namen zu nennen: Kit, welche im Laufe der Geschichte Emilias
beste Freundin wird und Florian, welcher aus Emilias altem Leben mit in
ihr neues gezogen ist. Kit ist einfach nur … Kit. Man kann sie nicht
erklären, man muss sie lesen. Schlagfertig, sarkastisch, genial. Florian
ist ein ehrlicher Typ und weiß wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Bei
so vielen liebenswerten Charakteren muss man manchmal echt um jeden
Einzelnen bangen, denn es gibt auch in dieser Geschichte
die böse
Gegenseite, welche die guten Pläne verhindern wollen und zu ihrem
eigenen eigennützigen Zweck verwenden wollen. So schickt die Autorin
unsere liebsten Figuren in die unmöglichsten Situationen gegen das Böse
und man fiebert jede Seite um jeden Charakter. Ein Schocker jagt den
nächsten.
Wendungen über Wendungen. Hier wird es richtig Spannend bis
zum Schluss! Man kann einfach nicht voraus sagen, was als nächstes
passieren wird, denn es kommt alles so anders und unerwartet. Die
Geschichte hat einfach alles was mein Herz begehrt! Ich habe mitgelacht,
mitgefiebert, mitgeweint, mitgewartet, mitgelitten, mittgezittert,
mitgebibbert, mitgefühlt und schlussendlich war ich beim Ende ein
einziges Gefühlsbündel.
Kennt
ihr diese Bücher bei denen man die letzte Seite liest, das Buch beendet
hat und dann erst Mal kein neues Buch anfangen kann, weil man sich
nicht von der alten Welt verabschieden möchte? So ein Buch habt ihr
hier.
Eigentlich gibt es sonst nichts mehr zu sagen.
Kauft es, lest es, liebt
es! Ich habe die vollen
5 Cookies vergeben, einfach weil es nicht mehr
Cookies gibt. Obwohl man mit diesem Ende leben kann fiebere ich dem
nächsten und auch letzten Teil sehr entgegen! Ein Kauf lohnt sich also
definitiv! Bitte lest es.
Ich möchte mich ganz herzlich bei Vorablesen.de und dem Impress Verlag für dieses Rezensionsexemplar bedanken. [Alt-Rezension aus dem August 2014]