Kann ein Mensch zwei Mal sterben? Ein perfides Spiel um Wahn und Wahrheit!
Bei der sechzehnjährigen Faye Mason wurde bereits in früher Kindheit idiopathische Insomnie diagnostiziert, eine seltene Schlafkrankheit. Die schlaflosen Nächte hinterlassen Spuren: Oft kann sie Wirklichkeit und Fantasie nicht unterscheiden. Da geschieht etwas Entsetzliches: Fayes beste Freundin Amy kommt bei einem Autounfall ums Leben. Doch wenig später begegnet sie der totgeglaubten Amy auf der Straße. Halluziniert sie? Oder ist Amy noch am Leben? Faye sollte besser nicht zu viele Fragen stellen, auch nicht zum Monday Club, in dem alle wichtigen Leute der Stadt Mitglied sind.
Eine Tote, die lebt, und eine schlaflose Heldin, deren Alpträume wahr werden: der erste Band der Mädchen-Mystery-Trilogie der Extraklasse!
„Die Lichter im Versammlungsraum blendeten ihre Augen, während draußen vor den hohen Fenstern völlige Dunkelheit herrschte.“ (Seite 7)
Ich gestehe, dass auch das Cover einer meiner Kaufgründe war. Das Cover zeigt ein Mädchengesicht- mal wieder. Doch dieses Mal passt das Cover außerordentlich zur Geschichte des Buches. Das Mädchen hat nämlich die Augen geschlossen und scheint zu schlafen. Es könnte aber auch bedeuten, dass Faye noch blind gegenüber den Geschehnissen in Bluehaven ist. Ihr Gesicht wird seitlich von Blättern geziert. Die linke Hälfte des Covers ist pink/lila und die rechte Hälfte ist türkis/blau.
Bevor ich auf den Inhalt des Buches eingehe, möchte ich noch die schöne Innengestaltung des Buches erwähnen. Direkt hinter dem Buchdeckel befindet sich eine Karte von Bluehaven auf der die wichtigsten Gebäude und Straßen eingezeichnet sind, die auch im Laufe der Handlung eine Rolle spielen und bestimmt noch in den Folgebänden spielen werden. Durch die Karte konnte ich mir die Stadt viel besser vorstellen. Für alle Leser die sich in der Medizin nicht so gut auskennen, und nicht alles im Lexikon nachschlagen wollen, gibt es am Ende vom Buch ein Wörterbuch welcher die wichtigsten Begriffe erklärt. Das Buch wird durch Literaturangaben zum Schluss und der Danksagung vollkommen abgerundet.
Der Prolog ist wirklich sehr gelungen, da er als Start ins Buch gleich eine Menge Fragen aufgeworfen hat. Der Leser wird mitten hinein geworfen in eine Konferenz und er weiß nicht so genau aus welcher Sicht welcher weiblichen Person wir hier gerade lesen, da absolut keine Namen fallen. Es wird immer nur mit er oder sie deutlich gemacht, dass mehrere Personen verschiedener Geschlechter miteinander gerade etwas Wichtiges beschließen. Was da genau beschlossen wird und ob die Geschehnisse in der Zukunft oder der Vergangenheit bleibt unklar. Klar ist nur, dass der Monday Club noch viel mehr ist als er zunächst scheint und es dort nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. So wird der Leser bereits nach wenigen Seiten an das Buch gefesselt.
Faye ist zwar erst 16, aber schon sehr gefestigt und geht ziemlich verantwortungsvoll mit ihrer ‚Krankheit‘ um. Sie leidet unter Idiopathische Insomnie, einer seltenen Schlafstörung. Dadurch kann sie manchmal die Realität nicht von ihrer Fantasie unterscheiden und bildet sich manchmal Dinge ein. Trotz der wenigen Stunden Schlaf pro Nacht ist sie sehr gut in der Schule und will später mal Ärztin werden. Ihre Zukunft hat sie schon genau vor Augen und ihr Leben ist eigentlich ziemlich perfekt, wenn man mal davon absieht, dass ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist. Dafür hat sie ja ihren festen Freund Josh, ihre fürsorgliche Tante, ihren liebevollen Dad und ihre Freunde, allen voran Amy. Seit dem Tod ihrer besten Freundin Amy ist sie aber zutiefst erschüttert und verändert sich Faye deutlich. Und nicht nur Faye- wem kann sie eigentlich noch vertrauen? Amy war ebenfalls 16 und die beste Freundin von Faye. Eigentlich sind die beiden unzertrennlich, aber nachdem Amy im Sommer in einem Lerncamp war hat sie sich sehr verändert. Die richtige Amy lernt der Leser also gar nicht richtig kennen, da stirbt sie auch schon bei einem Autounfall- kurz bevor sie sich mit Faye treffen konnte. Dabei wollte Amy ganz dringend mit ihr reden, doch nun ist sie tot und nimmt ihr Geheimnis wohl mit ins Grab. Oder? Denn kurz nach ihrem Tod begegnet Faye Amy auf der Straße. Ist sie nun verrückt geworden oder steckt doch noch mehr dahinter?
Josh, auch 16, konnte ich nie richtig einschätzen. Faye liebt ihn sehr und umgekehrt, aber auch seine Familie hat für ihn oberste Priorität. Wer steht für ihn an erster Stelle? Seine Familie ist sehr wohlhabend und einflussreich, sodass sie wie alle einflussreichen Familien zum Monday Club gehört. Josh wird viel früher in den Monday Club aufgenommen als alle anderen und seitdem wirkt er sehr verändert. Was ist nur passiert und warum wird er so viel früher in den Monday Club aufgenommen? Josh hat zudem eine Zwillingschwester namens Ginger, die von einer Schwierigkeit in die nächste schlittert. Mit Ginger bin ich bis kurz vor Ende nicht richtig warm geworden, was zum einen an ihrer Art und zum anderen an den Geschehnissen im Buch lag. Doch ganz zum Schluss reißt sie das Sympathieruder noch einmal zu ihren Gunsten herum.
Luke ist wohl der mysteriöseste Charakter in diesem Buch. Er wohnt erst seit Kurzem in Bluehaven, weil er nach der Vergangenheit seines Vaters sucht. Dabei treffen Faye und er immer wieder aufeinander und kommen sich dabei näher. Faye will ihm helfen, doch dabei stößt sie auf immer mehr neue Fragen, auf die sie einfach keine Antworten zu finden scheint. Schon nach kurzer Zeit vertraut sie ihm mehr als so manch anderen, den sie schon ihr Leben lang kennt. Und das auch zu Recht.
Nachdem die Geschichte so idyllisch begann wandelt sie sich schnell in eine Abfolge lauter spannender Ereignisse, deren Geheimnisse man aufdecken will und so durch die Seiten fliegt. Schon nach kurzer Zeit fragt man sich wem Faye jetzt noch wirklich trauen kann, denn so richtig schlau werde ich aus den ganzen Charakteren nicht. Jeder scheint etwas zu verbergen, niemand will ihr die Wahrheit sagen. Sogar ihr Freund Josh, ihre große Liebe, hat Geheimnisse vor ihr. Und was hat der Monday Club eigentlich mit alldem zu tun? Langsam kommen ein paar Geheimnisse an die Oberfläche, aber man merkt das ist längst nicht alles und es brodelt dahinter gewaltig. Fayes Welt bricht immer mehr in sich zusammen. Alle Fäden laufen zusammen in einem riesigen Showdown und ich musste immer wieder kurz inne halten, um verarbeiten zu können welche Grausamkeit dort zum Vorschein kommt. Dann ist endlich alles geklärt, aber erst der Epilog macht deutlich: Dies war erst der Anfang. Und es gibt noch so viel Potential, welches die Autorin ausschöpfen kann.
Ein Buch welches mit Spannung, Vertrauen und Geheimnissen spielt. Ein Club, der nach wie vor rätselhaft bleibt. Eine Tote, die mehr zu wissen scheint als man glaubt und ein Mädchen, dessen Leben nie wieder so sein wird wie zuvor. Ich vergebe 4 Cookies, da mich das Buch erst nach gut einem Drittel richtig packen konnte. Von da an hat es mich aber nicht mehr losgelassen und nach diesem Ende möchte man einfach nur weiterlesen. Es gibt noch so viele Geheimnisse, die gelüftet werden müssen.
Ich bedanke mir herzlich bei Wasliestdu?.de und dem Oetinger Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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