„Stöhnend bückte ich mich und lugte unter die nächste Bank.“ (1% E-Book)
Im Mittelpunkt des Covers sieht man ein Mädchen mit langen braunen lockigen Haaren, welches wohl Fana darstellen soll. Um das Mädchen herum fliegen hellblaue Schmetterlinge. Das Cover ist generell sehr schlicht in einem dominierenden Blauton gehalten. Fast scheint es so, als habe das Mädchen kein Oberteil an und ich frage mich, ob das wirklich so gewollt war. Alles in allem gefällt mir das Cover schon, hat auch einen gewissen Erkennungswert, aber richtig berauschend ist es jetzt nicht.
Passend zum Cover werden wieder die Schmetterlinge am Anfang jedes neuen Kapitels aufgegriffenen. Die Idee fand ich wirklich schön, besonders da die Schmetterlinge auch in der Geschichte am Anfang eine kleinere aber auch wichtige Rolle spielen.
Fana ist mir mit ihrer Art von Anfang an sehr sympathisch. Vielleicht schluckt sie anfangs die teilweise doch sehr spärlichen Erklärungen etwas zu schnell, aber wenn ich mich in ein Ferkelchen verwandelt hätte, dann würde ich auch sicher nicht mehr daran zweifeln. Außerdem ist sie absolut loyal gegenüber ihren Freundinnen und Freunden, sagt ihre Meinung und steht auch dazu, lässt sich nicht verbiegen und von Misserfolgen nicht runterziehen- zumindest nur kurz. Fana ist einfach sie selbst und das macht sie auch so besonders, denn sie wächst in diesem ersten Band über sich selbst hinaus und wird stärker als sie jemals gedacht hätte. Außerdem steht sie in einer besonderen Verbindung zum Titel des Buches.
Ivy, Fanas beste Freundin am Anfang des Buches, ist eine Solix mit magischen Fähigkeiten. Habe ich mich am Anfang noch sehr gefreut, dass die beiden Freundinnen nicht getrennt werden, so habe ich im Laufe der Handlung nicht verstanden wieso ausgerechnet Ivy die beste Freundin von Fana sein soll. Ich war von ihr echt enttäuscht, da sie sich meist sehr oberflächlich, zickig, vorurteilbelastet und gemein verhält. Natürlich kann ich es irgendwo nachempfinden: Sie ist ein Teenager und will beliebt sein, aber sie geht hiermit echt zu weit. Dafür bekommt sie auch die Quittung und bessert sich zunehmend, hat aber auch ihre krassen unsensiblen Rückfälle die sie mir immer unsympathischer machten. Zumindest ist sie sehr ehrgeizig und lernt viel für eine bessere Zukunft.
Hala ist die eigentliche beste Freundin von Fana, zwar nicht von Anfang an, aber sie lernen sich auf dem Schulschiff kennen und werden richtig gute Freunde. Hala ist sehr schüchtern, aber wenn man sie besser kennen lernt bemerkt man wie groß ihr Herz, ihre Güte und ihre Freundlichkeit ist. Ich hoffe Hala schafft im Laufe der Reihe die Entwicklung raus aus der Schüchternheit, denn sie hat einen echt schönen Charakter. Zudem ist sie sehr tierlieb was ihre keksbesessene Haselmaus beweist. Sie hat so einige versteckte Talente und bietet daher viel Potential. Leider hat sie auch eine traurige Vergangenheit die gegen Ende hin offenbart wird.
Kian war mit im ersten Augenblick gar nicht sympathisch, aber ich habe schnell meine Meinung über ihn geändert. Er ist ein Magiko und steht eigentlich über allen, dennoch begegnet er den Menschen auf Augenhohe und macht zwischen ihnen keinen Unterschied. Hier wird es auch noch sehr interessant, denn ich sag nur: Love is in the air.
Natürlich darf auch die obligatorische Zicke nicht fehlen, welche in dieser Reihe die Magiko Avena verkörpert. Sie ist unglaublich- unglaublich verwöhnt, oberflächlich, zickig, hochnäsig, falsch, … und was man eben alles so sein kann. Ich frage mich echt, was da in der Gesellschaft falsch läuft, denn niemand kommt als Zicke zur Welt. Man ist immer ein Produkt seiner Gene und der Umwelt. Zwar ist die Erziehung zum ekelhaften Magiko bei Kian nicht so ganz aufgegangen, bei Avena aber voll und ganz.
Schon nach wenigen Seiten konnte ich mir von den vorgestellten Charakteren und der Gesellschaftsordnung der Aurions ein gutes, wenn auch sehr knappes, Bild machen. Welche Art magischer Wesen die Aurions sind wurde im Laufe der Handlung sehr gut erklärt, sodass man es doch recht schnell verstanden hat. Diese Erklärungen wurden dann immer weiter ausgebaut. Aurions leben in ihrer eigenen Welt und diese führt eine strikte Hierarchie. Obwohl alle Aurions sind, herrschen die Magiko über die Solixe und je mehr magische Fähigkeiten, desto höher ist ihre Stellung in der Gesellschaft. Ein Solix ohne magische Fähigkeiten ist also ziemlich weit unten in der Hierarchie und steht nur noch über den Menschen. Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen. Schon der Beginn hat mich an seine Seiten gefesselt und so wurde aus dem Nur-mal-eben-schnell-das-Buch-anlesen ein richtiger Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Kaum hatte ich einen Leseabschnitt beendet, konnte ich es kaum erwarten den nächsten zu beginnen. Das spricht sehr für das Buch und der Schreibstil ist wirklich total locker und leicht, sodass man geradezu durch die Seiten fliegt. Fana hat eine gelungene Ausdrucksweise, jugendlich aber nicht diese ‚asoziale‘ Jugendsprache, eben genau so wie ich mich auch selbst ausdrücken würde.
Schon zu Anfang kamen mir tausende von Fragen in den Sinn wie beispielsweise: Warum hat Fana jetzt plötzlich doch magische Fähigkeiten entwickelt? Warum haben ihre Mutter und ihr Großvater Fana ihr wahres Wesen verheimlicht? Warum ist ihr eigener Opi so kratzbürstig zu ihr? Und was um alles in der Welt hat es mit dem geheimnisvollen Vater auf sich? Bei so vielen Geheimnissen kann aus einem kleinen unbedeutenden Detail plötzlich eine ganze Verschwörungstheorie in meinem Kopf entstehen. Ich kann euch aber jetzt schon verraten, dass alle diese Fragen zu meiner vollkommenen Zufriedenheit beantwortet wurden, nachdem ich mir schon die wildesten Theorien zusammengesponnen hatte. Besonders die Frage nach dem Vater begleitete mich durchs ganze Buch. Einige meiner Theorien wurden bestätigt, aber es gab auch so einige Enthüllungen die mich wild nach Luft schnappen ließen, so überrascht war ich. Es wurde eben nie langweilig und ich klebte geradezu an meinem E-Reader. Die Autorin schafft es auch allerhand lustige Szenen einzubauen. So verwandelt sich Fana in ein Ferkel, lässt Blätter bunt werden und wird von diesen angegriffen, hickst Schmetterlinge und reist durch eine Teekanne mal eben von Land zu Land. Neben diesen ganzen lustigen Szenen gab es aber auch sehr düstere und spannungsgeladene Momente, sowie Momente purer aufrichtiger Freundschaft und sich anbahnender Liebe. Aber auch ein wenig Gezicke und Eifersüchteleien durften natürlich nicht fehlen. Die vielen Enthüllungen am Ende, mit denen ich teilweise und teilweise nicht gerechnet hatte gaben dem ganzen dann noch die passende Würze. Das Buch endet mit einem kleineren Cliffhanger, schließt diesen ersten Band aber zufriedenstellend ab.
Einziger Kritikpunkt: Das Buch ist eher für jüngere Leser geschrieben und geht deswegen manchmal etwas mit den Stereotypes oder wirkt ab und an etwas kitschig. Auch Ivy hat zu dem halben Stern Abzug geführt, aber das sind dann doch eher Kleinigkeiten.
Ich möchte mich ganz herzlich bei Lovelybooks, Oetinger34 und der Autorin Sarah Lilian Waldherrfür die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken!
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