Schuld ist nur diese dumme Wette: Weil die siebzehnjährige Lori zu schüchtern ist, um Jungs anzusprechen, muss sie die hässlichste Lampe auf dem Markt kaufen. Als kurz darauf ein leibhaftiger (und auch noch gutaussehender!) Dschinn vor ihr auftaucht, traut sie ihren Augen nicht. Sie soll sich etwas wünschen. Aber was? Während Lori noch grübelt, bringt der Lampengeist sie in eine peinliche Situation nach der anderen. Als dann noch ein fremder Junge an ihrer Schule auftaucht und beginnt Fragen zu stellen, weiß Lori nicht mehr, wie sie aus der Affäre wieder herauskommen soll.
„Lori! Was ist, kommst du endlich?“ (Position 21)
Das Cover ist in den Tönen rot und blau gehalten und die Kombination gefällt mir richtig gut. Gerade der Farbverlauf passt herrlich. Leider musste ein Mädchenkopf auf dem Cover platziert werden, welches irgendwie fehl am Platz wirkt. Außerdem sieht man eine Lampe, aus welcher sich herzförmig der Rauch ausbreitet. Das ist irgendwie klischeehaft, deswegen gefällt mir das Cover mittelmäßig.
Lori, eigentlich Hannelore, fand ich von den ersten Zeilen an sympathisch. Sie wirkt so ganz anders als diese ganzen "perfekten" Charaktere, die wie Models aussehen und trotzdem ein Selbstbewusstsein von einer Erbse haben. Dennoch ist auch dieser Charaktertyp von Lori schon sehr verbraucht. Sie ist ein schüchternes, etwas dickeres Mädchen, welches sich trotzdem eine humorvolle und liebenswürdige Art beibehalten hat. Ich hoffte also, dass mich Lori noch so richtig von sich begeistern würde, allerdings fand ich sie schlussendlich ‚nur‘ ganz okay, nett, freundlich, mal witzig, aber eben kein Charakter welcher mein Herz vor Freude hüpfen lässt. Warum? Naja, sie schwärmt natürlich für einen unerreichbaren Jungen, Alex. Dieser scheint sich allerdings so gar nicht für sie zu interessieren. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wird sie in der Schule auch noch von zwei Zicken und deren Clique wegen ihrem Übergewicht und ihrem Namen gemobbt. Und Alex? Er unternimmt einfach gar nichts, hält sich aus der Sache raus und das obwohl er selbst zu dieser Clique gehört. Mal ernsthaft: Einem Typen, der mich nicht vor anderen Personen verteidigt, mich in Schutz nimmt oder mich gar noch beleidigt, dem schenke ich doch nicht mein Herz?! Lori schon. Zum Glück hat sie ja noch zwei Freundinnen, welche voll und ganz zu ihr stehen, ihr aber auch etwas Selbstbewusstsein einhauchen wollen. Als dies wiedermal nicht gelingen will, muss Lori eine verdammt hässliche Lampe kaufen. Wie das ja immer so ist: Der Besitzer eines Lampengeistes kommt immer ganz zufällig zu seinem Glück. So auch Lori. Ehe sie sich versieht ist sie Herrin über einen Dschinn namens Dschinn.
Der Dschinn heißt also Dschinn, was ich als Name sehr unkreativ empfand. Dieser muss Lori also erst einmal von sich und seiner Echtheit überzeugen, indem er sie kurzerhand auf die Spitze einer Pyramide befördert. Nachdem Lori nun also von der Echtheit des Dschinns überzeugt wurde, stellt der Leser schnell fest, dass der Dschinn immer noch in seinem Jahrtausend festklebt. Er hat absolut gar keinen Plan von der heutigen Zeit, was mir doch sehr merkwürdig vorkam. Wenn er doch durch seine Lampe teilweise sogar Gespräche belauschen konnte, wie kann er dann eine ganze Ewigkeit in der Lampe festsitzen und nichts von der Außenwelt bzw. dem 21. Jahrhundert hören? So gerät Lori in eine peinliche Situation nach der anderen. Schon lustig, aber ich an ihrer Stelle wüsste nicht wie ich da reagiert hätte, da sie ja sowieso das Opfer von Mobbing an ihrer Schule ist.
Nach und nach wehrt sich Lori auch endlich mal, nachdem sie viele Rückschläge einstecken musste und der Dschinn es mit seiner "Hilfe" eher schlechter als besser macht. Er will ihr wirklich nur helfen, aber er weiß halt einfach nicht wie die Dinge in dieser neuen Welt laufen. Ich kann Lori da irgendwie gar nicht verstehen: Sie beschwert sich dauernd über die „Hilfe“ des Dschinns, kann aber gar nicht nachvollziehen woher er es auch wissen soll. Weder erklärt sie ihm das 21. Jahrhundert, noch was sie an seinem Vorgehen genau gestört hat. Sie zeigt ihm kein einziges Mal etwas von ihrem Alltag/ ihrem Leben/ der Außenwelt. So ist es auch kein Wunder, dass Lori ihren ersten Wunsch für eine Nichtigkeit verschwendet, da der Dschinn ein Handy nun mal nicht kennt. So waren es nur noch zwei Wünsche und so überlegt sie, ob sie einen Wunsch nicht für Alex, eine Traumfigur oder in ihren Augen andere Sachen investieren soll. Nachdem Lori ihrem Dschinn jedoch ein Versprechen macht stellt man sich selbst die Frage: Was würde ICH mir wünschen, wenn ich drei Wünsche frei hätte?
Im Laufe der Handlung taucht dann auch noch ein neuer Schüler auf, Omar. Mit ihm wird dann alles erst so richtig kompliziert und die Handlung, welche mir bis dato ganz gut gefiel, verwandelte sich in eine Liebesvierecksbeziehung! Omar bemüht sich zunehmen um Lori, was in Alex irgendetwas auszulösen scheint. Erst schaut er dauernd weg und dann als er plötzlich Konkurrenz spürt kommt er mal in die Puschen. Dann ist da auch noch der Dschinn, welcher rein gar nichts über seine Gefühle preisgibt. Lori aber auch nicht, obwohl sie die Geschichte ja erzählt.
Als wäre das ganze Liebeschaos nicht schon anstrengend genug wird sie plötzlich von Anzugtypen in schwarzen Autos verfolgt, die alte Madame Grizelda interessiert sich plötzlich für sie und sie muss sich gegen die Zicken der Schule wehren. Irgendwann ist man selbst als Leser auch so verwirrt, dass man sich sehnlichst ein wenig Ordnung, viel mehr Informationen und ein schnelles Ende herbeisehnt. Nachdem man von einer Wende zur nächsten stolpert, sich verzweifelt versucht sich selbst irgendwelche Informationen zusammen zu reimen und einfach nur noch frustriert ist, passiert dann endlich auf den letzten Seiten noch etwas. Endlich kommt alles ans Licht und das höchst verwirrende Verwirrspiel (welches die Autorin sicherlich auch nur verwirrt haben kann) löst sich auf. Das hätten wir auch schon früher haben können, aber die „Spannung“ wurde hier einfach künstlich hochgehalten, indem Lori merkwürdige Entscheidungen trifft, die ich nicht bis kaum nachvollziehen konnte. Die Wendung am Ende fand ich allerdings sehr gelungen, auch wenn es kurz davor so aussah, als würde es ein voraussehbares und klischeebelastetes Ende geben. Die Botschaft ist auch klar rüber gekommen: Man braucht keinen Dschinn, um zu bekommen was man wirklich will. Man kann alles aus eigener Kraft schaffen.
Ein Lichtblick war übrigens Nebencharakter (und heimlicher Star des Buches) Becky. Becky ist mir in dem Kapitel richtig ans Herz gewachsen, mehr noch als Lori selbst. Sie ist eine wahnsinnig gute Freundin, etwas schräg, aber total treue und geniale Figuren braucht jeder Roman, vor allem wenn alles so drunter und drüber geht.
Ich mochte das Buch und die Idee, obwohl es teilweise etwas zu wenig Informationen gab und am Ende etwas zu schnell zu viele dann. Manche Szenen wechselten so schnell, da konnte man als Leser gar nicht folgen. Es passiert eigentlich immer was und man kommt nicht richtig zum Luftholen. Lori war mir als
Hauptcharakter nur semi sympathisch, Becky hingegen total. Ich vergebe somit 3,5 Cookies und setzte meine Hoffnungen in den zweiten Band. Bitte ein paar weniger Klischees, mehr Sympathiepunkte für Lori und eine hoffentlich schnelle und schmerzlose Entscheidung für einen der drei Herren, denn diese Vierecksgeschichte soll ja nicht das gesamte Buch ausmachen.
Schöne Rezi :-)
AntwortenLöschenBecky mochte ich auch total gerne, hoffe sie bekommt auch wieder in Band 2 vor und man erfährt dann mehr von ihr.
Lg
Danke :)!
LöschenOhja, das hoffe ich auch! Vielleicht bekommt sie ja eine größere Rolle. Es wäre ihr (uns) zu wünschen ;D.
Huhu ^^ ,
AntwortenLöschengruselig *.* , ich denke genauso über das Buch xP
Schöne Rezi jedenfalls :)
Alles Liebe,
Tiana
:D Du findest das echt noch gruselig? Unser Geschmack gleicht sich doch normalerweise ;).
LöschenDanke ♥ :).
Ja schon...aber wir denken SO gleich *.* Selbst meine Schwester ist mir unähnlicher ^^
LöschenHahaha xD. Bei der Geburt vertauscht oder so?
LöschenSoll die Dschinn-Reihe jetzt eigentlich ne Dilogie werden oder doch mehr Teile?