Ihr Lieben,
noch vor ein paar Wochen dachte ich, dass ich diesen Beitrag so schnell nicht verfassen müsste. Ich dachte, unsere älteste Katze Fino hätte noch Zeit. Sie war sehr krank, Krebs, aber auch eben sehr stark und zäh. Diese scheußliche Scheißkrankheit macht vor nichts und niemanden Halt, nicht mal vor geliebten Tieren. Tja, ihr könnt euch sicherlich denken, dass der Grund meines Beitrags heute der ist, dass ich mich geirrt habe. Fino hatte keine Zeit mehr.
Die letzten Wochen hat sie stark abgebaut und seit einer Woche stand immer mal wieder der Gedanke 'Einschläfern' im Raum. Ich habe geweint. Ja, ich habe so richtig scheußlich geweint, nicht so wie in den Büchern, wo man durchs Weinen noch schöner aussieht. Nein, ich sah fürchterlich aus und ich habe mich auch so gefühlt. Wie ein Monster, wie ein Todesrichter. Ich sollte tatsächlich über den Tod meines geliebten Tieres bestimmen. Ich hasste mich. Was tat ich da nur? Wie kann ich es mir anmaßen ein Leben beenden zu wollen. Dennoch sah ich, wie Fino litt. Ihre Wunde an der Backe, verursacht durch den Krebs, wurde immer schlimmer. Die unschönen Details erspare ich euch, aber sie hatte kaum noch Kontrolle über ihren Körper. Doch ich wollte sie auch nicht Mitten aus dem Leben reißen! Sie schnurrte abends auf dem Bett. Sie strich einem um die Beine. Sie miaute einen an und verlangte stehts ihr Essen. Sie legte sich draußen in die Sonne. Abends schlief sie in meinem Bett. Doch ich wollte auch nicht den richtigen Moment verpassen. Der Moment, wo ein Tier zu leiden beginnt. Ich hoffe wir haben den richtigen Moment erwischt.
Unsere geliebte Fino ist gestern, am 10.04.2018 eingeschläfert worden. Sie verbrachte den Tag draußen in der Sonne und schlief im Kreis der Familie ein. Es war so unendlich hart. Sie war meine erste Katze. Ein kleiner Wildfang, der durch unser Haus getobt ist und alles angegriffen hat, von der Socke bis zur Socke mitsamt Fuß. Ein schwarz-weißer Wirbelwind, der ganz schön viel Action in unsere vier Wände gebracht hat. Ich wollte sie mit aller Gewalt. Ich liebe sie so sehr. Ich bin so unendlich traurig. Ich bin zerbrochen. Ich-. Doch jetzt hat sie keine Schmerzen mehr. Und darum geht es doch im Endeffekt, oder? Ich habe sehr gelitten, aber sie ist von ihrem Leid erlöst. Ich weiß dennoch nicht, ob ich das Richtige getan habe und ich glaube, das kann einem niemand so wirklich sagen. Die Tierärztin sagte jedoch, dass wir alles richtig gemacht haben. Dennoch-. Es ist immer schrecklich, wenn ein Wesen, welches man liebt, aus dem Leben scheidet. So hatten wir wenigstens noch ein paar letzte bewusste Tage mit ihr. Wir konnten uns von ihr verabschieden. Niemals hätte ich gedacht, dass es so schwer sein kann jemanden gehen lassen zu müssen. Früher dachte ich, dass es dadurch sicherlich leichter sei, als wenn sie uns plötzlich entrissen wird, wie unser armer Monte. Aber das war es kaum.
Ich möchte mich heute von euch in eine Blogpause verabschieden. Ich glaube, dass ich die nächsten Wochen nicht viel zum Lesen und Bloggen kommen werde. Ich kann mir einfach nicht vorstellen mich in einem Buch zu verlieren, mit vollem Herzen zu lachen und glücklich zu sein. Alleine dieser Beitrag kostet mich so viel Kraft und Tränen. Die vorgeplanten Beiträge kommen noch online und ansonsten... ansonsten -. Ich weiß auch nicht. Die Blogpause wird nicht für immer sein. Ich komme wieder, aber ich weiß noch nicht wann. Es stehen auch noch so viele abschließende Leistungsfeststellungen (ALFs) in meinen Lernmodulen an, Abschlussarbeiten, für die ich jetzt gar keinen Nerv habe, die aber mein Leben bestimmen. Außerdem diese neue Datenschutzreform DSGVO, über die man als Blogspot-Nutzer kaum Kontrolle hat. Tolle Situation.
Ich hoffe ihr seid mir nicht böse und habt Verständnis für meine Lage. Ich weiß auch, dass täglich tausendmal schlimmere Dinge geschehen, aber für mich ist mit Fino ein kleiner Teil von mir selbst gestorben und ich weiß noch nicht, wie ich ohne diesen Teil weitermachen soll. Mich nimmt sowas immer stark mit, weil ich eben ein Gefühlsmensch bin. So bin ich halt. Ich danke euch, dass ihr dafür Verständnis aufbringt ♥. Alleine schon, dass ihr diesen Beitrag lest und vielleicht ein kleines bisschen mit mir trauert, obwohl ihr sie nicht gekannt habt. Je mehr Menschen sich an unsere Fino erinnern, desto mehr wird sie in den Herzen Vieler weiterleben. Ich will, dass sie mir so in Erinnerung bleibt: Wild, entschlossen, wunderschön, stark, mutig, mit einem unbändigen, unbezwingbaren Lebenswillen und einer Lebensfreude, die so sehr strahlte wie die Sonne, welche sie so liebte. Ich hoffe, wir sehen uns eines Tages wieder Fino, mit allen anderen vereint.
Ich danke euch ♥. Bis bald, hoffentlich.
Ach nein....das ist heute schon der zweite Blogbeitrag einer Bloggerin, die ihre Katze einschläfern lassen musste. Ich bin selber 5-fache Katzenmama und wir waren alle dabei, als wir unseren Hund einschläfern lassen mussten - ebenfalls Krebs. Es ist ein sehr schwerer Schritt und ich kann dir sagen, auch noch heute 9 Jahre später kann ich mich noch genau an den Moment erinnern, als wir alle bei ihm gesessen sind und ihn umarmt haben, als er die Spritze bekam. Ich habe nur geheult. Und wenn ich an meine Katzen denke (ich bin mein Leben mit Katzen aufgewachsen und zusammen gewesen)dann wird das genauso schwer, wenn es dazu kommen sollte! So ein Tier ist ein Familienmitglied!
AntwortenLöschenDein Fino war ein wunderschöner Kater! Nun muss er nicht mehr leiden und er wird immer in deinen Herzen und im Gedächtnis beliben!
Sei gedrückt!
Martina
Huhu Martina,
Löschenein ziemlich unschöner Zufall, welcher mir auch aufgefallen ist :(.
Vielen lieben Dank für deine Worte ♥. Auch wenn ich erst so spät antworte, so haben sie mich doch per Mail erreicht und mich berührt. Ich glaube auch, dass ich diesen Moment nicht mehr vergessen werden, aber inzwischen muss ich wenigstens nicht mehr ständig weinen. Tiere sind Familie ♥.
Fino war dann aber doch eine Katze :D. Ich glaube, sie würde mir ins Gesicht springen, wenn ich das nicht richtig stelle, denn sie war echt nachtragend *hahaha*.
Liebste Grüße
Conny ♥